
Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 ist entscheidend. Foto mit freundlicher Genehmigung von srihin bei FreeDigitalPhotos.net.
Schwanger werden mit Omega-3 und -6
Wer schneller schwanger werden möchte, sollte aus vielen verschiedenen Gründen etwas über Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren wissen.
Beide gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die in praktisch jeder Zellwand unseres Körpers vorkommen. Aus ihnen werden alle Arten von Signalmolekülen hergestellt.
Vereinfacht gesprochen, werden aus Omega 3 hauptsächlich Stoffe gewonnen, die regenerative Prozesse im Körper unterstützen. Omega 6 dagegen wandelt sich in Moleküle, die die Blutgerinnung und diverse Entzündungs-Prozesse unterstützen, die der Körper auch braucht.
Vor Beginn der Industrialisierung war das Verhältnis von Omega 3 und 6 Fettsäuren in den Körpern der damaligen Menschen relativ ausgeglichen.
Gesundheitliche Probleme tauchten hier erst auf, seitdem unsere Ernährung zuviel Omega 6 enthält (also mehr als 4-5 Prozent unserer gesamten Kalorienzufuhr). Einer der Gründe dafür ist der hohe Anteil von Omega 6 in industriell produziertem Pflanzenöl. Omega 6 ist also zahlenmäßig Omega 3 überlegen und stiehlt ihm gewissermaßen die Enzyme, die Omega 3 weiterverarbeiten.
In welchem Zusammenhang stehen Omega 3 und 6 mit der Fruchtbarkeit der Frau?
Unfruchtbarkeit hat oft mit Entzündungsprozessen zu tun. Wir sprechen hier z.B. von antispermalen Antikörpern. Oder es passiert, dass ein Embryo nicht erfolgreich implantiert wird, weil die Gebärmutter die Embryonen immer wieder abstößt, da sie sie für körperfremdes Material hält.
Um die Fruchtbarkeit zu steigern und die eigenen Empfängnischancen zu maximieren ist ein ausreichender Vorrat an Omega 3 und 6 äußerst wichtig (Hammiche F. et al., 2011). Viele Frauen setzen dafür auf Nahrungsergänzungsmittel auf der Basis von Fischölen. Zwar nehme ich selbst extra Omega 3 zu mir (so etwas ganz einfaches bei Amazon), aber alle diese Zusatzmittel nützen nicht viel, wenn wir nicht gleichzeitig auch unsere Ernährung entsprechend umstellen.
Das bedeutet: Wir müssen den Anteil von Omega 6 reduzieren. Das gelingt mit dem Verzicht auf pflanzliche Öle (Sonnenblumen, Soja und Mais), die wir besser durch Butter und Schmalz ersetzen. Olivenöl ist in Ordnung, aber bitte nur in der kalten Küche und als Salatöl. Und wer Fleisch isst, sollte sich auf Bio-Rindfleisch beschränken und Huhn aus der Massentierhaltung ganz vermeiden.
Empfehlenswerte Omega-3 Präparate (mit oder ohne Fischöl):
Referenzen:
- Bentov Y, Esfandiari N, Burstein E, Casper RF. The use of mitochondrial nutrients to improve the outcome of infertility treatment in older patients.Fertil Steril. 2010 Jan;93(1):272-5.
- Bentov Y, Yavorska T, Esfandiari N, Jurisicova A, Casper RF. The contribution of mitochondrial function to reproductive aging.J Assist Reprod Genet. 2011 Sep;28(9):773-83.
- Liu M, Yin Y, Ye X, Zeng M, Zhao Q, Keefe DL, Liu L. Resveratrol protects against age-associated infertility in mice. Hum Reprod. 2013 Mar;28(3):707-17.
- Liu S, Li Y, Gao X, Yan JH, Chen ZJ. Changes in the distribution of mitochondria before and after in vitro maturation of human oocytes and the effect of in vitro maturation on mitochondria distribution.Fertil Steril. 2010 Mar 15;93(5):1550-5.
- May-Panloup P, Chrétien MF, Jacques C, Vasseur C, Malthièry Y, Reynier P. Low oocyte mitochondrial DNA content in ovarian insufficiency. Hum Reprod. 2005 Mar;20(3):593-7.
- Santos TA, El Shourbagy S, St John JC. Mitochondrial content reflects oocyte variability and fertilization outcome.Fertil Steril. 2006 Mar;85(3):584-91.
- Seifer DB, DeJesus V, Hubbard K. Mitochondrial deletions in luteinized granulosa cells as a function of age in women undergoing in vitro fertilization. Fertil Steril. 2002 Nov;78(5):1046-8.